Borreliose

Die Borreliose breitet sich rapide aus und gilt als Pest des 20. Jahrhunderts. Zecken werden ab 7 Grad aktiv und sind nahezu eine Ganzjahresplage. In vielen Regionen Deutschlands trägt fast jede zweite Zecke Borrelien in sich. Experten gehen von einer hohen Durchseuchung der Bevölkerung aus und schätzen diese auf bis zu 60 %. Nicht nur Zecken können die Bakterien auf den Menschen übertragen, sondern auch andere Insekten, Bremsen, Kriebelmücken. Und nicht immer macht sich eine Infektion bemerkbar. Nur bei weniger als der Hälfte der Infizierten tritt das typischen Warnzeichen "Wanderröte" (Eryhema migrans) auf. Ein weiterer möglicher Übertragungsweg ist der Geschlechtsverkehr. In Tierversuchen konnte die sexuelle Übertragung der Borrelien nachgewiesen werden. Serologische Studien kommen zu dem Ergebnis, dass auch beim Mensch die Übertragung durch Intim-Kontakt erfolgen kann. Damit zählt die Borreliose wahrscheinlich zu den STDs (Sexually transmitted diseases). Demnach ist bei einem Borreliosepatienten eine Partnerkontrolle sehr wichtig. Zwischen einer nicht ausgeheilten akuten Infektion und dem Ausbruch von Symptomen einer chronischen Borreliose können viele Jahre vergehen. Typisch ist dabei, dass die Beschwerden in Schüben auftreten. Ein großer Teil der Borreliose Betroffenen haben zusätzlich weitere von Zecken übertragene Erreger in sich, die sogenannten Co-Infektionen. Insbesondere bei chronischen Borreliose Verläufen sind Co-Infektionen die Regel und nicht die Ausnahme. Eine chronische Borreliose drosselt die körpereigene Abwehr und kann im späteren Verlauf reheumaartige Beschwerden und Schilddrüsenerkrankungen zur Folge haben.

 

Eine chronische Infektion wie die Borreliose ist ein „Energiefresser“ und verbraucht 1/3 der biochemischen Energie, die der Mensch produziert. Diese ständige Stressbelastung des Körpers führt zur Erschöpfung der Neurotransmitter (Botenstoffe) und kann die Entwicklung eines Burn-Outs zur Folge haben. Eine chronische Infektion wie die Borreliose wird oft nicht als Ursache einer Erkrankung erkannt und als psychosomatisch abgetan.

 

Symptome

Abgeschlagenheit, Müdigkeit, unerklärliches Fieber, Schwitzen, insbesondere nächtliche Schweissausbrüche nach Mitternacht, Schüttelfrost oder Hitzewallungen, unerklärliche Gewichtszu- oder abnahme, unerklärlicher Haarverlust, geschwollene Lymphknoten, Rachenentzündung, Hodenschmerzen bei Männern, sexuelle Funktionsstörung oder Libido-Verlust, Magenbeschwerden, veränderte Darmtätigkeit (Verstopfung oder Durchfall), Brust- oder Rippenschmerzen, Kurzatmigkeit, Husten, Herzklopfen, Herzstolpern, Herzrhythmusstörungen, Herzgeräusche, Herzklappenprolaps, Gelenkschmerzen oder -schwellungen, Versteifung der Gelenke, des Nackens oder Rückens, Muskelschmerzen oder -krämpfe, Zuckungen des Gesichts oder anderer Muskeln, Kopfschmerzen, “Knacken” im Nackenbereich, kribbelndes Taubheitsgefühl, brennende oder stechende Empfindungsstörungen, Gesichtsnervenlähmungen (Fazialisparese), Doppeltsehen, Verschwommensehen, Sehen von “Mücken” und “Schleiern”, Ohrgeräusche (Tinnitus), Ohrenschmerzen, Schwindelgefühl, Benommenheit, Gleichgewichtsstörungen, Schwierigkeiten beim Gehen, Zuckungen oder Zittern (Tremor), Verwirrtheit, Schwierigkeiten beim Denken oder Lesen, Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit, verschlechtertes Kurzzeitgedächtnis, Schwierigkeiten beim Sprechen und Schreiben, Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Depressionen, Schlafstörungen (auch über einen längeren Zeitraum): zu viel oder zu wenig Schlaf, zu frühes Erwachen; verstärkte Symptomatik oder verschlimmerter Kater nach Alkohol-Konsum.

 

Überträger

Hauptüberträger Zecken: Ixodes ricinus (Europa, Gemeiner Holzbock), Ixodes scapularis (USA, Hirschzecke), Ixodes pacificus (USA)

 

Weitere Überträger: Bremsen, Kriebelmücken

 

Indirekte Überträger: Hunde (Zecken), Katzen

 

Weitere Übertragungsmöglichkeit: STD (Sexuall transmitted diseases), Geschlechtserkehr.